Fata Sovogi

 

Fata Sovogi
Lözitagi (Mitte), Ecken: Bhékpégi, Modell: Tamadegi, Kolimai, Bhékpégi, Daai, 1996
Acryl/Baumwolle, grundiert
177 x 123,5 cm
Werknr. 34-1996/19

Fata Sovogi

geb. ca. 1958 in Kobalawa, Guinea
Kobalawa, Guinea

Initiation: Einzug und einjähriger Aufenthalt im Buschlager von Kobalawa; die Initiation fand 1 Jahr danach statt.
Heirat: ca. 1977 mit 19 Jahren. Sie hat 3 Kinder: 2 Jungen und 1 Mädchen; sie lebt noch immer mit ihrem ersten Ehemann zusammen.
Beruf: Bäuerin
Zusammenarbeit: 1996

Der Ruf Fatas, dass sie eine hervorragende Podai-Meisterin sei, drang bis nach Segbémé durch. Andere Malerinnen erzählten mir davon, und so entschloss ich mich, in ihr Dorf zu fahren und sie persönlich um ihre Mitarbeit zu bitten. Ich besuchte ihre Familie (alle im Dorf wussten inzwischen, dass wir in Segbémé an einem Podai-Projekt arbeiteten), und wir besprachen alles mit ihrem Ehemann. Für ihn und seine Frau war es wohl eine besondere Ehre, dass ein Weißer ausgerechnet in ihrem Hof sein Auto abstellte, dort schlafen wollte und Fata bat, uns in Segbémé bei der Podaimalerei zu helfen. Wer hätte diese Bitte abschlagen können? Da die Feldarbeit schon begonnen hatte, einigten wir uns auf einen Vorschuss, damit Fata drei Farmarbeiter für das Bearbeiten ihrer Felder anstellen konnte. Eine Woche später war sie bei uns in Segbémé; ihr Mann hatte ihr zwei Wochen „Arbeitsurlaub" gewährt. Fata lebte sich sehr schnell in unserer Gemeinschaft ein, um so leichter, als sie einige Freundinnen in Segbémé vorfand.

„Die Podaimalerei habe ich schon vor meinem Einzug ins Buschlager in meinem Dorf gelernt; meine ältere Schwester war sehr gut im Bemalen der Mädchen. Wenn sie ein Mädchen bemalte, setzte ich mich neben sie. So erlernte ich das Malen von ihr. Im Buschlager war ich es dann, welche die initiierten Mädchen meiner Gruppe bemalte."

Text: Karl-Heinz Krieg, 2003
Aus: Podai - Malerei aus Westafrika, museum kunst palast, Düsseldorf 2003:129